Freitag, 28. Oktober 2016

Das Netzwerk von Heinrich Weber


Das Netzwerk von Heinrich Weber

Das Netzwerk Heinrich Webers umfasst zahlreiche Persönlichkeiten des wissenschaftlichen, politisch-öffentlichen, caritativen und kirchlichen Lebens. Es verdeutlicht die Spannweite der Wirksamkeit des Sozial- und Caritaswissenschaftlers Heinrich Weber.
Zu dem Netzwerk zählen aber nicht allein bekannte und berühmte Personen, sondern auch Hunderte von Studenten der Wirtschaftswissenschaft und der Theologie, von denen im folgenden nur einige namentlich und exemplarisch aufgeführt sind, sowie Hunderte von Auszubildenden und Berufstätigen der Sozialen Arbeit, denen Weber für ihr berufliches Wirken hilfreiche Impulse in der Wohlfahrtsschule und in der Fortbildung mit auf den Lebens- und Berufsweg gegeben hat.
Die Persönlichkeiten des Netzwerks sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt:
Johannes van Acken (* 19.12.1879 in Goch, † 17.05.1937 in Berlin) – Prälat, 1924 Leiter der Hauptvertretung des DCV in Berlin, 1930 Direktor des Deutschen Caritas-Instituts für Gesundheitsfürsorge und des Elisabeth-Krankenhauses in Köln-Hohenlind, Vertreter der Gesundheitsfürsorge im DCV. Weber traf van Acken in verschiedenen Gremien des DCV, u.a. im Zentralvorstand und im Wirtschaftsbeirat. Bei der Zentralratssitzung 1929 in Münster hielt van Acken das Koreferat zu Webers Referat über Caritas und Wirtschaft. (Arch. DCV, Sign. 111 055-1929,4, Fasz. 1929). Als Vorsitzender der Finanzkommission des DCV befasste sich Weberkritisch mit dem Ausmaß des Fremdkapitals der Amerika-Anleihe für das von van Acken gegründete und geleitete Krankenhaus in Köln-Hohenlind. van Acken war anwesend bei der Düsseldorfer Konferenz der katholischen Verbände am 13.11.1934, auf der Weber die Pläne der Bischöflichen Finanzkammer der Kirchenprovinzen Köln und Paderborn vortrug. van Acken verfasste dazu einen kritischen Bericht an den DCV, da er eine Zentralisierung der kirchlichen Verbandsarbeit befürchtete. Doch Webers Planungen waren nur eine kluge finanzpolitische Maßnahme in Anbetracht der deutlich zu beobachtenden Behinderungen kirchlicher Vereins- und Wohlfahrtsarbeit. Die 1935 erfolgenden Prozesse des nationalsozialistischen Regimes wegen Devisenvergehens gegen kirchliche Institutionen und Orden sollten Weber recht geben.
Maria Elisabeth Ammann (* 05.04.1900 in München, † 14.10.1972 in Brixen) – seit 1929 Leiterin der Sozialen und Caritativen Frauenschule in München. Maria Ammann war Mitglied in dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV.
Heinrich Auer (* 29.04.1844 in Köln, † 15.05.1951 in Freiburg / Br.) Bibliothekar des Caritasverbandes.Heinrich Auer gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV als Geschäftsführer an. Durch deren erfolgreiche Arbeit wurde die Caritaswissenschaft, deren Anfänge in den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückreichen, erst auf eine eigentlich wissenschaftliche Grundlage erhoben. 1931 verfasste Auer anlässlich des 30. Deutschen Caritastages in Würzburg einen Bericht über die bisherige 10jährige Arbeit (Arch. DCV, Sign. 113,3, Fasz. 1921-1946). Heinrich Auer gab mit Heinrich Weber und Franz Keller die Schriften zur Caritaswissenschaft, insgesamt 6 Bde. 1925 – 1934 heraus. 1928 beteiligte sich Aueran den Vorarbeiten für die Internationale Presseausstellung, kurz Pressa genannt, die 6 Monate in Köln stattfand , auf der in der Abteilung 19. und 20. Jahrhundert wertvolle Stücke aus der Caritasbibliothek und der Privatbibliothek von Auer gezeigt wurden. Viele Briefe zwischen Heinrich Auer und Heinrich Weber zeugen vom freundschaftlichen Kontakten, was auch in den Briefanreden “Lieber Auer” und “Lieber Weber” zum Ausdruck kommt.
Weber hat intensiven Anteil genommen an dem Leiden von Auer während dessen Haft im Konzentrationslager Dachau. Am 01.12.1945 schrieb Weber an Auer: “Umso größer ist nun aber meine Freude, aus Ihrem Brief entnehmen zu können, dass Sie wieder voll und ganz und auch gesund in jener Arbeit und Umgebung sich befinden, in der ich mir allein und aussschließlich Sie vorstellen kann. Möge Ihnen noch eine reiche Zeit fruchtbarer und befriedigender, aber auch ungestörter Arbeit vom lieben Gott Geschenkt werden.” (Arch. DCV, Sign. 090/2-28).
Heinrich Auer schrieb einen ehrenden Nachruf nach dem Tod von Heinrich Weber, in dem er ihn als “hochverdienten Caritasmann und Gelehrten” würdigte (Caritas, Jg. 47, 1946, S. 52-54).
Emmy Aufmkolk (geb. 14.07.1903 in Dortmund, † 24.06.1974 in Paderborn) – Professor für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Paderborn seit 1946. Frau Aufmkolk promovierte 1929 bei Heinrich Weber mit dem Thema “Die gewerbliche Mittelstandspolitik des Reiches”. Sie war von 1935 bis Ende 1946 die einzige hauptamtliche Mitarbeiterin und Dozentin an dem von Heinrich Weber geleiteten Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwissenschaft in Breslau.
Herbert Bednorz (* 22.09.1908 in Gleiwitz, † 12.04.1984 in Kattowitz) – 1950 Koadjutor des Bischofs von Kattowitz, 1967 Bischof von Kattowitz. Bednorz nahm an dem Lehrgang des von Heinrich Weber geleiteten Bischöflichen Instituts für kirchliche Verwaltung und Fianzwirtschaft in Breslau 1939/40 teil. Der Kattowitzer Bischof Stanislaw Adamski wollte Kaplan Bednorz durch diese Teilnahme aus der “Schusslinie” der Gestapo bringen. In einem Gespräch mit dem Historiker Josef G. Stanzel berichtete Bednorz als Bischof “von einer ausgezeichneten und intensiven wissenschaftlichen Arbeitsatmosphäre und beschrieb vor allem Prof. Heinrich Weber als einen Mann sowohl mit wissenschaftlichem Profil als auch als einen vorbildlichen, engagierten, menschlich äußerst angenehmen Theologen und Priester”. (Josef G. Stanzel: Das Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft in Breslau 1936-1945. Vorgeschichte und Nachfolgeeinrichtungen. In:Bernhard Stasiewski (Hrsg.), Adolf Kardinal Bertram. Sein Leben und Wirken auf dem Hintergrund der Geschichte seiner Zeit. Köln 1992, S. 194.)
Joseph Beeking (* 06.09.1891 in Recklinghausen, † 18.11.1947 in Freiburg i.Br.) – Referent für Jugendfürsorge beim DCV, 1931 Professor für Caritaswissenschaft an der Universität Freiburg. Beekinggehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an. Beeking sollte nach dem Plan für das 1921 von Weber konzipierte “Handbuch der Wohlfahrtskunde” zusammen mit Alexe Hegemann den Abschnitt über die Jugendwohlfahrt schreiben. Dieses Handbuch ist aber leider nie erschienen. (Näheres dazu Elli Reichert: Wohlfahrt – Wirtschaft – Caritas. Der Fürsorgewissenschaftler Heinrich Weber. Nordhausen 2008, S. 128/129). 1925 berichtete Beeking im Fachausschuss über den Studienplan des Caritaswissenschaftlichen Instituts an der Universität Freiburg. 1928 verfasste Beeking eine kurze Rezension zu Webers Buch “Das kommunale Jugendamt” (1927). Darin heißt es: “Eine durch gründliche Gediegenheit u. Kürze ausgezeichnete Klärung über die Organisation u. Tätigkeit des kommunalen Jugendamts, wertvoll ergänzt durch ein ausführliches Verzeichnis der entsprechenden Fachliteratur.” (In: Caritas, 33. Jg., S. 253).
Beeking und Weber begegneten sich schon Jahre zuvor bei der Konferenz zur Beratung über die Fragen der Ausbildung zur sozialen Arbeit im Oktober 1921, die von der Reichsgemeinschaft von Hauptverbänden der freien Wohlfahrtspflege veranstaltetet wurde und auf der sowohl Weber wie Beeking referierten.
Paul Berndorff (* 22.06.1913, † 10.03.1998 in Köln) – Prälat, Pfarrer von St. Gereon in Köln. Berndorff war Lehrgangsteilnehmer an dem Lehrgangskurs 1939/40 im von Heinrich Weber geleiteten “Bischöflichen Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft” in Breslau.
Wilhelm Berning (* 26.03.1877 in Lingen/Ems, † 23.11.1955 in Osnabrück) – Bischof von Osnabrück. BischofWilhelm Berning und Heinrich Weber trafen sich u.a. in der Kommission betr. Finanzverhältnisse der Katholischen Schulorganisation. In der Kommission wurden Vorüberlegungen über die zu gründende Finanzkammer getroffen (Vgl. Bernhard Stasiewski: Akten deutscher Bischöfe über die Lage der Kirche. Bd. II 1934-1935. Main: Grünewald 1976, S. 150/151). Als Heinrich Weber 1935 von Kardinal Schulte zum ehrenamtlichen Leiter der Bischöflichen Finanzkammer der Kölner Kirchenprovinz ernannt wurde, richtete Bischof Berning an das Reichs- und Preußische Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung das Gesuch um die Genehmigung dieses ehrenamtlichen Vorsitzes. Berning hob in diesem Schreiben hervor: “Als wirtschaftswissenschaftlicher Fachgelehrter und Geistlicher besitzt er [Weber] für den vorliegenden Fall eine besondere Eignung. Auch dürfte die durch eine solche Tätigkeit sich ergebende engere Verbindung mit den Aufgaben und Problemen des praktischen Lebens seiner wissenschaftlichen Forschung und Lehre förderlich sein und im öffentlichen Interessen stehen.”(Diözesanarch. Münster, Bischöfliche Finanzkammer, Sign. A 1; vgl. auch Manfred Hermanns: Heinrich Weber. Sozial- und Caritaswissenschaftler in einer Zeit des Umbruchs, Würzburg:Echter 1998, S. 61).
Adolf Kardinal Bertram – (* 14.03.1859 in Hildesheim, † 06.07.1945 auf Schloss Johannesburg bei Jauernig) – Erzbischof von Breslau. Kardinal Bertram beauftragte Heinrich Weber 1935 mit der Planung und 1936 mit der Leitung des “Instituts für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft”. Weber erstellte zahlreiche Gutachten im Auftrag des Episkopats und des Vorsitzenden der Bischofskonferenz Kardinal Bertram. Er gehörte zu den Vertrauten des Kardinals. Davon zeugt u.a. der Besuch von Oberpräsident a.D. Hans Lukaschek, ProfessorWeber und Rechtsanwalt Robert Tauche bei Kardinal Bertram in Sachen Warthegau-Katholiken (Vgl. Besucherverzeichnis Kardinal Bertrams in: Ludwig Volk (Bearb.): Akten deutscher Bischöfe über die Lage der Kirche 1933-1945. Mainz: Grünewald 1983, S. XXIV).
Hermann Bolzau (* 12.07.1883 in Heiligenstadt/ Thüringen, † 13.06.1946 in Köln) – Direktor bei der Stadtverwaltung Köln, Vorsitzender der Vinzenzvereine. Er gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an.
Aloys Braekling (* 1881 in Merklinde b. Castrop, † 1965) – Caritasdirektor, 1924 Dozent für Sozialwissenschaften an der Philosophisch-Theologischen Akademie und Caritaskunde im Priesterseminar in Paderborn. Aloys Braekling gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an.
Götz Anton Briefs (* 01.01.1889 in Eschweiler, † 16.05.1974 in Rom) – Professor für Wirtschaftswissenschaft, 1928 Mitbegründer des Instituts für Betriebssoziologie und soziale Betriebslehre. Heinrich Weber und Götz Briefs korrespondierten miteinander. Briefs referierte in der von Weber und Bruck geleiteten Westfälischen Verwaltungsakademie.
Werner Friedrich Bruck (* 23.08.80 in Breslau, † 29.05.1945 in New York, USA) – Professor für wirtschaftliche Staatswissenschaften in Münster. Bruck erhielt am 22.08.1922, also fast gleichzeitig mitHeinrich Weber die Berufung an die Universität Münster. Er war mit Professor Johann Plenge und Heinrich Weber an der Leitung des Staatswissenschaftlichen Instituts beteiligt. Nach Auflösung des Staatswissenschaftlichen Instituts zwischen 1923 und 1925 wurden Bruck und Weber 1924 gemeinsam zu Direktoren des “Instituts für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften” ernannt. Sie lösten sich in der Geschäftsführung jährlich ab. Nach der Berufung von Friedrich Hoffmann wurde auch dieser in das Direktorium aufgenommen. die drei Professoren gaben 1926 – 1931 gemeinsam die “Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Abhandlungen” heraus, insgesamt 9 Hefte. Ferner gaben sie die Festschrift “Beamtenschaft und Verwaltungsakademie” anlässlich der Tagung des Reichsverbandes Deutscher Verwaltungsakademien am 1. und 2. Juni 1928 und den Band “Probleme der Handwerkswirtschaft (1930) heraus.
Bruck und Weber wurden 1923 als Vertreter der Professorenschaft in den Verwaltungsrat der neu gegründeten Westfälischen Verwaltungsakademie gewählt. Sie übernahmen auch die Studienleitung der Verwaltungsakademie.
Margarete Cordemann (* 07.01.1889 in Minden, † 13.03.1968 in Gelsenkirchen) – Leiterin der Evangelischen Sozialschule Gelsenkirchen. Margarete Cordemann war neben anderen in der Ausbildung von Sozialarbeiterinnen tätigen Frauen anwesend bei der Sitzung des Hauptausschusses für die Weiterbildung von Sozialbeamtinnen am 23.10.1927 in Münster, bei der Weber die Gründung einer “Akademie für soziale Frauenarbeit” und deren Anbindung an das Institut für Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften der Universität Münster vorschlug. Die Anwesenden stimmten der Gründung eines eingetragenen Vereins mit dem Namen “Akademie für soziale Frauenarbeit” zu. Cordemann gehörte neben Weber dem Arbeitsausschuss der Akademie an und hat an der Akademie “Methodenfragen der Fürsorge und Sozialpolitik” gelehrt, im Sommer 1929 eine Arbeitsgemeinschaft zum Thema “Die Familienfürsorge als Ausgangspunkt und gestaltendes Prinzip der Fürsorge” gehalten (am Standort Bielefeld) und im Rahmen eines Lehrgangs für Medizinerinnen 1931 zum Thema “Warum Familienfürsorge und nicht Spezialfürsorge?” referiert. 1933 wurde die Akademie, die im Volksmund kurz “Sofra” hieß, gezwungen, sich selbst aufzulösen. Cordemann schrieb später: “Der sog. ‘Umbruch’ im Jahre 1933 hat diese kostbare Arbeit zerschlagen, und an dem, was das neue Regime (…) an seine Stelle setzte, wurden wir nicht beteiligt”. (Näheres zur Akademie für soziale Frauenarbeit bei Manfred Hermanns: Sozialethik im Wandel der Zeit, 2006, S. 192-195 und Elli Reichert: Wohlfahrt – Wirtschaft – Caritas. Der Fürsorgewissenschaftler Heinrich Weber, 2008, S. 160-167).
Emmerich David (* 07.05.1882 in Gillenfeld, † 04.02.1983 in Köln) – 1931 – 1953 Generalvikar der Erzdiözese Köln. Heinrich Weber korrespondierte 1935 mit Generalvikar Emmerich David in Fragen der Bischöflichen Finanzkammer. Am 08.08.1935 teilte er ihm mit, dass er im Auftrag von Kardinal Bertram eine Denkschrift über “die Reform der klösterlichen und kirchlichen Finanzwirtschaft” erstellt hat (Hist. Archiv des Erzbistums Köln, Sign. Gen I D7).
Franz Deus (* 14.02.1901 in Düsseldorf, † 18.03.1970 in Essen) – Leiter der Akademie des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Hattingen. Franz Deus promovierte am 29.12.1926 bei Heinrich Weber mit dem Thema “Fürsorge für Hamborner Stadtkinder durch Entsendung auf das Land und in Heime in der Kriegs- und Nachkriegszeit” zum Dr. rer. pol.
Hedwig Dransfeld (* 24.02.1871 in Hacheney bei Dortmund, † 13.03.1925 in Werl/Westf.) – Bundesvorsitzende des “Katholischen Frauenbundes Deutschland” (KDF), MdR. Hedwig Dransfeld gehörte bis zu ihrem Tod dem Zentralvorstand und dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an.
Ferdinand Emmerich (* 21.06.1866, † 10.10.1943) – Domkapitular in Münster. Heinrich Weber hat in dem 1934 von Ferdinand Emmerich hrsg. Bd. “Das Bistum Münster” (1934) den Artikel “Caritas im Bistum Münster” verfasst.
Hans Engelmann - Landgerichtspräsident. Engelmann war nebenamtlich Dozent an dem von Heinrich Webergeleiteten “Bischöflichen Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft” und er veröffentlichte in der von Weber hrsg. Reihe “Kirchliche Verwaltungslehre” den Bd. 7 mit dem Titel “Sammlungsrecht und Kirche. Richtlinien für die Praxis” (1940).
Martin Faßbender (* 24.03.1856 in Steinenbrück, † 29.12.1943) – Professor für Genossenschaftswesen, 1907-1918 MdR, 1921-1927 Mitglied des preußischen Landtages. Martin Faßbender war von Beginn an Mitglied in dem 1921 gegründeten und von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV. Er hatte bereits Jahre zuvor zur Geschichte der Caritas gearbeitet, die er als einen Pfeiler der Caritaswissenschaft betrachtete (vgl. Martin Faßbender: Zur Geschichte des caritativen Lebens. In: Caritas, Jg. 16, 1910/11, S. 127-129).
Georg Fromm OMI (* 06.11.1888 in Birkenfelde, † 24.10.1946 in Wien) – 1933-1939 Provinzial der Pallottiner (OMI). Georg Fromm war als Vertreter der Superioren-Vereinigung Mitglied des Kuratoriums des 1936 gegründeten und von Heinrich Weber geleiteten “Instituts für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft” in Breslau.
Clemens August Graf von Galen (* 16.03.1878 in Dinklage, † 22.03.1946 in Münster) – Bischof von Münster, 1946 Kardinal. Weber hatte als 1. Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Münster und als Leiter der Bischöflichen Finanzkammer in vielfältiger Weise Kommunikation mit Bischof von Galen. Als das staatliche Hauptamt für Volkswohlfahrt 1935 eine Planwirtschaft für Wohlfahrtseinrichtungen anstrebte, sandte Weber am 18.04.1935 eine schriftliche Stellungnahme mit dem Titel “Erhebung zwecks Planwirtschaft wohlfahrtlicher Einrichtungen” an Bischof von Galen (Arch. DCV, Sign. R 959).
Infolge seiner erzwungenen Umsiedlung nach Breslau sah sich Weber 1936 genötigt. seinen Vorsitz im Diözesan-Caritasverband Münster niederzulegen. Bischof von Galen entsprach diesem Gesuch Webers nur ungern und erst am 15.04.1937. Der Bischof schrieb in seinem Dankesschreiben an Professor Weber am 30.03.1937 u.a.: “Wenn ich auch die Gründe, die Sie zu diesem Schritt veranlaßten, als berechtigt anerkennen muß, so habe ich mich doch nur ungern und zögernd entschließen können, Ihrer Bitte zu entsprechen. Denn ich weiß aus unmittelbarer Erfahrung, mit wieviel sachkundigem Eifer und weiser Tatkraft Sie jahrelang die Leitung des Diözesan-Caritas-Verbandes wahrgenommen haben, und mit welchem Erfolge Sie unermüdlich tätig waren, die Caritasarbeit in unserem Bistum nach innen und außen weiter auf- und auszubauen.” (Arch. DCV, Sign. 519,9 W). Aus Anerkennung seiner caritativen, pastoralen und theologischen Verdienste hat sich Bischof von Galen beim Apostolischen Stuhl dafür eingesetzt, dass Weber zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt wurde. Diese Ehrung erfolgte am 20.06.1938.
Max Joseph Größer (* 15.08.1887 in Hannover, † 19.03.1940 in Berlin) – Pallottinerpater, Generalsekretär des St. Raphaels-Vereins. Max Größer muss Heinrich Weber spätestens bei der Zentralratssitzung des DCV am 01./02.10.1936 in München kennengelernt haben, bei der Größer als Gast teilnahm (Arch. DCV, Bericht über die Sitzung des Zentralrates des DCV 1936 in München). Größer sorgte sich in dieser Zeit um die Auswanderung katholischer Juden in andere Länder Europas und in die USA. Er benötigte dazu die Hilfe des DCV (Vgl. Manfred Hermanns: Weltweiter Dienst am Menschen unterwegs. Friedberg: Pallotti Verl. 2011, insbesondere S. 120-148).
Felix von Hartmann (* 15.12.1851 in Münster / W., † 11.11.1919 in Köln) – Bischof von Münster, ab 1912 Erzbischof von Köln. Heinrich Weber wurde am 01.01.1912 von ihm zum Priester geweiht.
Alexandrine (Alexe) Hegemann (* 17.11.1877 in Münster, † 02.02.1926 in Freiburg i.Br.) – Referentin für Kinderfürsorge beim DCV, Vorsitzende des “Zentralverbandes katholischer Kinderhorte Deutschlands”.  Alexe Hegemann gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an.Hegemann sollte nach dem Plan für das 1921 von Weber konzipierte “Handbuch der Wohlfahrtskunde” zusammen mit Josef Beeking den Abschnitt über die Jugendwohlfahrt schreiben.
Clara Hellraeth (* 1865, † 1942) – Justizrätin, Mitbegründerin und Vorsitzende des Münsterischen Fürsorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder. Clara Hellraeth gründete auch die Kreisfürsorgerinnenschule Münster (Wohlfahrtsschule Münster), an der Heinrich Weber seit 1916 Wirtschaftswissenschaft und Wohlfahrtskunde lehrte. Frau Hellraeth gehörte seit der Gründung 1916 dem Vorstand und seit Juli 1923 auch dem Diözesanauschuss des Diözesan-Caritasverbandes an, an dem Heinrich Weber zunächst als Sekretär, ab 1920 als Caritasdirektor und ab 10.08.1923 als 1. Vorsitzender wirkte (vgl. Caritas-Verband für das Bistum Münster e.V., Berichtsjahr 1924, Münster: Theissing 1925).
Rudolf His (* 15.07.1870 in Basel, † 22.01.1938 in Münster) – Professor  für Bürgerliches Recht an der Universität Münster. Rudolf His unterstützte als Dekan Heinrich Weber tatkräftig bei dem Konflikt mit Prof.Johann Plenge und beantragte im Auftrag der Rechts- und Staatswiss. Fak. die Ausweitung der Funktionsbeschreibung der Professur Webers auf wirtschaftliche Staatswissenschaften über die ursprüngliche Aufgabenstellung Gesellschaftslehre und soziales Fürsorgewesen hinaus. Dekan His teilte alle Fakultätsbeschlüsse und Ministererlasse, die häufig Heinrich Weber betrafen, der Kath.-Theol Fak. der Univ. Münster in einem Schreiben vom 14.09.1925 mit.
Als nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 Druck auf Weber ausgeübt wurde, einen Antrag auf Versetzung in die Kath.-Theol. Fak. zu stellen, der am 01.11.1933 stattgegeben wurde, schrieb Hiszuvor als Dekan der Rechts- und Staatswiss. Fak., dass die Fakultät das Ausscheiden von Prof. Weber“lebhaft bedauert, da wir ihn in langjähriger Zusammenarbeit als Menschen und Kollegen schätzen gelernt haben” (Univ.arch. Münster, Kath.-Theol. Fak. I/4c). An Ministerialdirektor Gerullis vom Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung hatte er am 18.07.1933 geschrieben: “Er [Weber] hat sich als Lehrer und Prüfer durchaus bewährt und sich um Einrichtung, Ausbau und Verwaltung des Instituts für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften große Verdienste erworben. Er hat insbesondere das Gebiet der Sozialpolitik und des Fürsorgewesens gepflegt (…). Die Fakultät würde es dankbar begrüßen, wenn Prof. Weber auch fernerhin die wissenschaftliche Arbeitsmöglichkeit auf seinem Spezialgebiet und durch geeignete Maßnahmen gewährleistet würde” (ebd, ferner Bestand 30, Nr. 8 Fakultätssitzungen). Aber das bereits nationalsozialistisch besetzte Ministerium ließ sich nicht umstimmen. Es wollte den einflussreichen Heinrich Weber in seinen Wirkmöglichkeiten bewusst beschneiden.
Franz Hitze (* 16.03.1851 in Hanemicke bei Olpe, † 20.07.1921 in Bad Nauheim) – Sozialpolitiker, erster Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für christliche Gesellschaftslehre an der Universität Münster. Franz Hitze hat selbst Heinrich Weber als Nachfolger vorgeschlagen, weil er Erfahrungen in der praktischen Seelsorge hätte und über gute, vertrauensvolle Beziehungen zum Diözesanklerus, u.a. durch seine häufigen Vorträge zu sozialen Themen verfüge (Univ.arch. Münster, Pers.akte 41).
Friedrich Hoffmann (* 13.10.1880 in Kiel, † 17.09.1963 ebd.) – Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Univ. Münster, 1931 in Greifswald, 1935 wieder in Münster. Nach seiner Berufung nach Münster wurdeFriedrich Hoffmann in das bisher von Werner Friedrich Bruck und Heinrich Weber geleitete Direktorium des Instituts für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften aufgenommen. Zusammen mit Werner Friedrich Bruck undHeinrich Weber gab er die “Münsterer Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Abhandlungen” heraus, die zunächst bei Quelle & Meyer in Leipzig, ab Heft 5 bei Baader in Münster/W., insgesamt 9 Hefte. 1931 hatHoffmann zu der von Otto Most, Bruno Kuske und Heinrich Weber hrsg. “Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen” einen Beitrag zum Hochschulwesen geliefert (S. 408-415).
Walther G. Hoffmann (* 08.02.1903 in Hartmannsdorf, Schlesien, † 02.07.1971) – Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Münster. Als Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät hat Walther G. Hoffmann sich in einem Schreiben vom 06.09.1945 an den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen für die Restitution von Heinrich Weber eingesetzt. Er hat zusammen mit den ProfessorenHeinrich Weber und Adolf Katzer (Theoretische Physik) und dem Studenten Hermann Pünder (Sohn des Kölner Oberbürgermeisters Hermann Pünder) im Herbst 1945 die Studentenhilfe Münster e.V., das spätere Studentenwerk Münster wiederbegründet. In den folgenden Jahren hat er als Geschäftsführender Vorstand dort Aufbauarbeit geleistet. Er war beteiligt an den Vorüberlegungen zur Gründung der Sozialforschungsstelle  Dortmund und wurde nach dem Tod Heinrich Webers Direktor dieses Forschungsinstituts.
Theodor Holling (* 10.03.1888, † 28.08.1964) – Caritasirektor des Diözesancaritasverbandes Münster, Domkapitular. Theodor Holling war Konsemester von Heinrich Weber und seit dem gemeinsamen Studium mit ihm befreundet. Er wurde zusammen mit Joseph Tenspolde Nachfolger von Heinrich Weber als Caritasdirektor. Bei der Zentralratssitzung des DCV im November 1925 in Speyer hielt Holling in Anwesenheit von Weber ein Referat über “Katholische Lehrerschaft und Caritasverband”, in dem er  häufig vertretene Anliegen von Weberzur Förderung der Caritasgesinnung, zur caritativen Bildung und zu organisatorischen Maßnahmen aufgriff.  1934 hat er einen Artikel über das “Gegenwartsschaffen der Caritas im Bistum Münster” veröffentlicht.
Hildegard Hübinger (* 24.09.1890 in Duderstadt, † 15.02.1944 in Fulda) – Leiterin der Caritasschule Freiburg.Hildegard Hübinger gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an. Sie sollte nach dem Plan für das von Heinrich Weber 1921 konzipierte  ”Handbuch der Wohlfahrtskunde” die Kapitel über die “sozial-hygienische Fürsorge” schreiben. Dieses Handbuch ist aber nie erschienen. (Näheres dazu Reichert a.a.O., S. 128/129).
Hubert Jedin (* 17.06.1900 in Großbriesen, Kr. Grottkau/ Schlesien, † 16.07.1980 in Bonn) – 1930-1933 Dozent für Kirchengeschichte an der Univ. Breslau, 1933-1936 Archivar des Erzbistums Breslau, 1936-1949 Bibliothekar am Campo Santo Teutonico in Rom, 1949-1965 Professor für Kirchengeschichte an der Univ. Bonn. Weber hatte Jedin 1936 als Dozenten für das Bischöfliche Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft gewonnen, Jedin musste aber schnell vor dem Zugriff der Gestapo emigrieren. Jedin erwähnt in seiner Autobiographie, dass Weber ihn ermuntert hätte, “die Wechselwirkung zwischen der Wirtschaftsentwicklung (z.B. der Entstehung der Geld- und später der Kreditwirtschaft) und der spirituellen Aktivität der Kirche im Zusammenhang zu untersuchen und darzustellen”. (Hubert Jedin: Lebensbericht. Mainz 1984, S. 90).
Kuno Joerger (* 16.05.1893 in Heidelberg, † 04.11.1958 in Freiburg i. Br.) – Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes (DCV). Kuno Jörger und Heinrich Weber arbeiteten in mehreren Gremien des DCV zusammen, u.a. im Zentralrat, Zentralvorstand, Wirtschaftsbeirat und im “Ausschuß für caritative Schulung im Zentralausschuß des DCV”.
Bruno Karl August Jung (* 02.04.1886 in Essen, † 13.12.1966 in Göttingen) – Landesrat der Provinzialverwaltung von Westfalen, seit 1926 Oberbürgermeister von Göttingen. Weber arbeitete mit Jung im Bereich der Fürsorge für die Provinz Westfalen zusammen. Sie gestalteten weithin die gemeinsame Tagung der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege im November 1924 in Münster, die die neuere Wohlfahrtsgesetzgebung der Weimarer Republik erörterte und für die Provinz Westfalen umzusetzen versuchte.Jung und Weber gaben gemeinsam die “Beiträge zur soziale Fürsorge” im Auftrag des Westfälischen Provinzialverbandes heraus, darunter Werke zur allgemeinen Problematik der Wohlfahrtspflege, wie zu speziellen Themen wie Kindergesundheitsfürsorge, Blindenwesen, Behindertenfürsorge, Alkoholismus wie zum großstädtischen Gesundheitsamt.
Johannes Kaps (* 12.08.1906 in Breslau, † 24.11.1959 in München) – Konsistorialrat in Breslau, 1956 Privatdozent am Kanonistischen Institut der Univ. München. Johannes Kaps veröffentlichte in der von Heinrich Weber hrsg. Schriftenreihe des Bischöflichen Instituts für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft Bd. 3 mit dem Titel “Das Testament der Geistlichen” (1938, 3. Aufl. 1941). 1936 absolvierte er den Studienkurs des vonHeinrich Weber geleiteten Instituts für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft. (vgl. Josef G. Stanzel, a.a.O., S. 196)
Franz Keller (* 24.07.1873 in Karlsruhe, † 06.06.1944 in Freiburg i. Br.) Leiter des Instituts für Caritaswissenschaft an der Universität Freiburg / Br. Franz Keller gehörte dem Zentralvorstand und dem vonHeinrich Weber geleiteten Fachausschuss für Caritaswissenschaft an und arbeitete mit Heinrich Weber im Ausschuss für caritative Schulung im Zentralausschuss des DCV.  1925 berichtete Keller im Fachausschuss Caritaswissenschaft über das mit Hilfe des DCV errichtete Institut für Caritaswissenschaft an der Universität Freiburg. Er gab mit Heinrich Weber und Heinrich Auer die Schriften zur Caritaswissenschaft, insgesamt 6 Bde. 1925 – 1934 heraus, ferner hat Heinrich Weber in dem von Keller hrsg. “Jahrbuch der Caritaswissenschaft” 1930 und 1933 veröffentlicht.
Maria Kiene (* 08.04.1889 in Schwäbisch-Hall, † 28.09.1979 in Freiburg i. Br.) – Referatsleiterin für Kinderfürsorge beim DCV, Mitbegründerin katholischer Berufsorganisationen. Maria Kiene gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an.
Arthur Hugo Klieber (* 14.02.1877 in Neustruppen, † 15.08.1930 in Berlin) – Generaldirektor des Deutschen Caritasverbandes. Arthur Hugo Klieber und Heinrich Weber trafen sich auf mehreren Ebenen des Deutschen Caritasverbandes, u.a. im Zentralrat und Zentralvorstand. Ferner gehörte Klieber bis zu seinem Tod dem vonWeber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an. Die Herausgabe des “Jahrbuches für Caritaswissenschaft” übertrug der Ausschuss dem Caritaswissenschaftler Franz Keller in Verbindung mit Generaldirektor Arthur Hugo Klieber und dem Geschäftsführer des Ausschusses Heinrich Auer.
Friedrich Kortz (* 24.02.1866 in Essen; 16.04.1932 in Köln) – Oberstudiendirektor in Köln. Friedrich Kortz war Mitglied in dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV. Ferner gehörte er als Vorsitzender des Ausschusses für Armen- und Familienpflege wie Weber dem Zentralvorstand des DCV an.
Joseph August Krautscheidt (*02.11.1910; † 15.01.1981) – 1939 Assessor der Vermögensverwaltung des Generalvikariats Köln, Domvikar, 1952 erster Generalvikar des neugegründeten Bistums Essen. Joseph Krautscheidt war 1938/39 Lehrgangsteilnehmer an dem von Heinrich Weber geleiteten Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft in Breslau. (Vgl. Josef G. Stanzel, a.a.O., S. 194).
Engelbert Krebs (* 04.09.1861 in Freiburg i.Br., † 29.11.1950 ebd.) – Prof. für Dogmatik an der Univ. Freiburg i.Br. Engelbert Krebs war Mitglied in dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV.
Benedict Kreutz (* 15.01.1870 in St. Peter/ Schwarzwald, † 25.071949 in Freiburg i.Br.) – zweiter Präsident des Deutschen Caritasverbandes. Benedict Kreutz promovierte 1921 mit dem Thema “Das ländliche Gemeindeheim. Eine Studie zur ländlichen Wohlfahrtspflege” bei Johann Plenge und Heinrich WeberKreutzsetzte sich durch ein Schreiben an Bischof Johannes Poggenburg und Prof. Dr. Alfred Donders im Juli 1922 dafür ein, dass Webers Professur in der Rechts- und Staats-wissenschaftlichen Fakultät und nicht in der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster angesiedelt wurde.
Kreutz und Weber arbeiteten auf vielen Ebenen des Deutschen Caritasverbandes eng miteinander, u.a. im Zentralrat und Zentralvorstand. Sie stimmten alle Planungen  brieflich oder mündlich aufeinander ab. Auf der Zentralratssitzung im April 1923 wurden vom Zentralvorstand Kreutz und Weber sowie Oberpräsident Dr.Würmeling, Amtsgerichtspräsident Riss und Frau Margareta von Bertrab als Sachverständige zur Vorbereitung eines Entwurfs des Reichswohlfahrtsgesetzes gemeinsam vorgeschlagen.
Die Verbundenheit der beiden Freunde Kreutz und Weber kommt u.a.in den Glückwünschen zum Ausdruck, dieKreutz nach der Ernennung Webers zum päpstlichen Hausprälaten am 20. 06.1938 ihm sendet: “Mit unserer Gratulation verbinden wir die erneute Versicherung unseres tiefempfundenen und wärmsten Dankes für Ihre so überaus schätzenswerte und erfolggekrönte Mitarbeit im grossen deutschen Caritaswerk, ganz besonders auch als Vorsitzender der Finanzkommission und Mitglied des Wirtschaftsrates.” (Arch. DCV, Sign. 519,9 W, Fasz. 1).
Weber konnte Kreutz auch 1936 als Mitglied des Kuratoriums des neugegründeten “Instituts für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft” gewinnen. Bereits am 11. und 12. August 1945 fanden in Köln-Hohenlind zwischen Prälat Benedict Kreutz und Heinrich Weber Besprechungen über die Weiterführung der Arbeit des DCV statt, an denen ferner Generalsekretär Kuno Joerger und Domkapitular Dr. Franz Müller vom Caritas-Diözesanverband Köln teilnahmen.
Kreutz schrieb nach dem frühen Tod von Weber an Webers Haushälterin Frau Lumme: “Sie glauben nicht, wie er mir heute fehlt. Seine klare Sicht, seine unwandelbare Treue zur Gesamtbewegung, seine persönliche Freundschaft zu mir stärkten in mir immer das Gefühl der Selbstsicherheit” (Arch. DCV, Sign. 519/9 W).
Bruno Kuske (* 29.06.1876 in Dresden, † 18.07.1964 in Köln) – Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Köln und Direktor des Rhein.-Westf. Wirtschaftsarchivs. Zusammen mit Heinrich Weber und dem Politiker Otto Most veröffentlichte Bruno Kuske 1931 die zweibändige “Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen”, die eine zusammenfassende Darstellung des damaligen Standes und der Entwicklung des rheinisch-westfälischen Wirtschaftslebens brachte. Es war ein wichtiges Nachschlagewerk über Wirtschaft, Verwaltung und Politik des Rheinlandes und Westfalens. Ferner gaben sie gemeinsam einen “Grundriß der rheinisch-westfälischen Wirtschaftskunde” als Kurzausgabe der “Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen” im gleichen Jahr heraus.
Ferner begegneten sich Kuske und Weber bei der Gründung der Sozialforschungsstelle Dortmund im April 1946,  bei der er ein Referat über die grundsätzliche Bedeutung dieser Forschungsstelle hielt.
Maria Laarmann (* 1891, † 1958) – Regierungsrätin im Dezernat für Jugend- und Wohlfahrtspflege beim Regierungspräsidenten in Münster. Nebenberuflich lehrte Maria Laarmann an der Wohlfahrtsschule in Münster, an der auch Heinrich Weber seit 1916 Volkswirtschaft und Wohlfahrtskunde unterrichtete und deren Vorsitzender er seit 1923 war. Ferner nahm sie am 23.10.1927 teil an der Sitzung des Hauptausschusses für die Weiterbildung von Sozialbeamtinnen, auf der die Gründung der Akademie für soziale Frauenarbeit beschlossen wurde, sie gehörte sie außer Weber und Frau Cordemann dem Arbeitsausschuss dieser Akademie an und war als Referentin bei der Akademie tätig. Im Winter 1930/31 leitete sie z.B. die Vortragsreihe “Die Arbeiterbewegung in der Gegenwart unter Berücksichtiung ihrer wirtschaftlichen, sozialen und Bildungsaufgabren (Arch. DCV, Sign. 319.4 F07/04 Fadz. 1).
Ernst Lange (* 1876 in Wallisfurth, † 1973) – Domkapitular, Caritasdirektor des Diözesan-Caritasverbandes Breslau. Ernst Lange gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an. Als Heinrich Weber 1935 auf den Breslauer Lehrstuhl für Caritaswissenschaft berufen wurde, wandte sich Ernst Lange, der Weber freundschaftlich verbunden war, an den Caritasverband in Freiburg mit der Bitte, für den Diözesan-Caritasverband Breslau die im Caritasverband erschienenen Publikationen zur Verfügung zu stellen und einen Geldbetrag von etwa 1.ooo RM zu bewilligen. (Arch. DCV, Sign. 113.39.025 Fasz. 01).
Heinrich Lechtape (* 1896, † 16.01.1936 in Münster i.W.) – Privatdozent für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Münster. Der dem Solidarismus nahestehende Soziologe und Sozialpolitiker Heinrich Lechtape war Assistent bei Heinrich Weber am Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Er verfasste im Dezember 1924 ein Gutachten “über den Ausbau eines Seminars für Arbeitgeberfragen” bei diesem Institut. Er wies darauf hin, dass an vielen Universitäten Vorlesungen über Gewerkschaften, aber fast keine über Arbeitgeberverbände gehalten wurden. Er selbst hielt im Wintersemester 1924/25 ein Kollege über Arbeitgeberverbände. 1926 veröffentlichte er in der von Bruck, Hoffmann und Weberhrsg. Reihe “Münsterer Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Abhandlungen” den Band “Die deutschen Arbeitgeberverbände, ihre volkswirtschaftliche Funktion und ihre soziologischen Grundlagen”. Zuvor hatte er eine kleine Schrift über “Die Frage der Steuergerechtigkeit” verfasst, in der er die Fragen der Steuerpflicht, der Gerechtigkeit der Besteuerung, der Steuertheorien und des sozialpolitischen Zwecks der Besteuerung unter sozialethischen Gesichtspunkten behandelte. 1928 legte er seine Habilitationsschrift zum Thema “Die menschliche Arbeit in der wissenschaftlichen Sozialpolitik” vor, zu der Heinrich Weber ein Gutachten verfasste. Er schrieb darin am 04.06. 1928 u.a.: “Der Verfasser beweist durch die Abhandlung, dass er die sozialpolitische Literatur, namentlich die neuere, recht gut kennt und sich namentlich mit den neueren Ideenströmungen der wissenschaftlichen Sozialpolitik vertraut gemacht hat. Als Ganzes gesehen, zeigt die Arbeit die Fähigkeit des Verfassers sich kritisch mit einer bislang noch völlig ungeklärten wissenschaftlichen Frage auseinander zu setzen.” (Univ. arch. Münster, Rechts- und Staatswiss. Fak. PA Nr. 9). 1931 hat Lechtape zu der von Heinrich Weber, Bruno Kuske und Otto Most hrsg. “Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen” einen Beitrag zum Baugewerbe geliefert (S. 549-550).
Johann Leicht (* 19.12.1868 in Bischburg; † 14.08.1940 in Bamburg) – Domkapitular in Bamberg, 1913-1918 und 1920-1933 MdR. Johann Leicht und Heinrich Weber begegneten sich 1920 – 1933 im Zentralvorstand des DCV.
Albert Lenné (* 31.01.1878 in Straßburg, † 04.05.1958 in Köln) – Domkapitular, Diözesan-Caritasdirektor der Erzdiözese Köln. Albert Lenné war Mitglied des Zentralvorstands und des von Heinrich Weber geleiteten Fachausschusses Caritaswissenschaft des DCV. (Näheres zu Albert Lenné bei Manfred Berger: Lenné, Albert, In: Hugo Maier (Hrsg.), Who is who der Sozialen Arbeit. Freiburg i.Br.: Lambertus 1998, S.354-355).
Wilhelm Liese (* 27.04.1876 in Würdinghausen / Kreis Olpe, † 19.03.1956 in Bad Lippspringe) – Caritashistoriker. Wilhelm Liese gehörte  dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an. Liese arbeitete mit an den von den Professoren Keller, Löhr und Webererstellten Denkschriften an die Bischöfe , für die Theologiestudenten eine einheitliche Regelung im Studium der Caritaswissenschaft zu bewirken. 1926 regte Liese bei der Sitzung dieses Ausschusses in Trier den Aufbau eines Caritasarchivs an. Heinrich Weber hat zusammen mit Heinrich Auer und Franz Keller Lieses Werk “Lorenz Werthmann und der Deutsche Caritasverband” als Bd. 5 der “Schriften zur Caritaswissenschaft” 1929 herausgegeben. Ferner erstellte Liese 1930 ein Gesamtregister aller bis dahin erschienenen 33 Jahrgänge der verbandseigenen Zeitschrift “Caritas”.
Hugo Graf von und zu Lerchenfeld-Köfering (* 21.081871 in Köfering b. Regensburg, † 13.04.1944 in München) – 1921-1922 bayerischer Ministerpräsident, MdR, Gesandter. Hugo von und zu Lerchenfeld-Köferingwar Mitglied im Zentralvorstand und in dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV.
Joseph Löhr (* 1878, † 1956) – Professor für Kirchen- und Caritasgeschichte an der Universität Breslau, ab 1925 an der Universität Tübingen. Joseph Löhr arbeitete mit in dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV. Die Professoren Keller, Liese, Löhr und Weber erarbeiteten bei dem Caritastag im November 1922 Denkschriften, die sie den Bischöfen mit dem Ziel zuleiteten, ab Ostern 1924 eine in Grundzügen einheitliche Regelung des Studiums der Caritaswissenschaft durchzuführen.
Hans Lukaschek (* 22.05.1885 in Breslau, † 26.01.1960 in Freiburg i. Br.) – Rechtsanwalt, 1927 Oberbürgermeister der Stadt Hindenburg, 1929-1933 Oberpräsident von Oberschlesien, Mitglied des Kreisauer Kreises, 1949 Bundesvertriebenenminister. Hans Lukaschek war zeitweilig ehrenamtlicher Mitarbeiter und Dozent an dem von Heinrich Weber geleiteten Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft. Hans Lukaschek, Heinrich Weber und Rechtsanwalt Robert Tauche berieten Kardinal Bertram in Fragen der Warhegau-Katholiken. Lukaschek war seit Jahrzehnten bestens vertraut mit der sozialen und politischen Problematik der polnischen Minderheit.
Therese Massing (* 07.08.1890 in Lauscheid b. Stromberg, † 09.04.1964 in Göttingen) – Leiterin der Kreisfürsorgerinnen-schule, ab 1918 der Wohlfahrtsschule in Münster. Heinrich Weber arbeitete mit Therese Massing zusammen als Dozent für Volkswirtschaft und Wohlfahrtskunde und ab 1923 zusätzlich als Vorsitzender des Trägervereins der Schule. (Näheres zu Therese Massing bei Th[eresia] Schaefer-Hagenmaier: Von der Kreisfürsorgerinnenschule zur Katholischen Fachhochschule NW, Abteilung Münster. In: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster (Hrsg.), Theorie und Praxis sozialer und pädagogischer Lehre im Blickpunkt. 75 Jahre Ausbildungsstätte für soziale Arbeit in Münster. Münster 1992, S. 11-62)
Joseph Mausbach (* 07.02.1861 in Wipperfeld b. Wipperfürth, † 31.01.1931 in Ahrweiler) - Professor für Moraltheologie und Apologetik an der Univ. Münster, Mitglied der Deutschen Nationalversammlung in Weimar.Joseph Mausbach war Kollege von Heinrich Weber in der Kath.-Theol. Fakultät. Sie arbeiteten zusammen bei der Begutachtung der theol. Dissertation von Oswald von Nell-Breuning. In der Festschrift zum 70. Geburtstag von Mausbach hat Weber den Beitrag “Josephs Mausbach gestaltende Mitarbeit an der Deutschen Reichsverfassung” geschrieben. Dabei würdigt er Mausbachs Beiträge zur Frage der Stellung der Kirchen im neuen Staat, der Gestaltung des Bildungs- und Schulwesens, der Regelung des Religionsunterrichts und der weiteren Integration der theologischen Fakultäten in die Universitäten. (Vgl. Heinrich Weber: Joseph Mausbachs gestaltende Mitarbeit an der neuen Deutschen Reichsverfassung. In: Max Meinertz/ Adolf Donders(Hrsg.), Aus Ethik und Leben. Münster: Aschendorff 1931, S. 232-250)
Joseph Mayer (* 23.05.1886 in Egg a.d. Günz, heute: Babenhausen / Schwaben, † 30.10.1967 in München) – Professor für Moraltheologie in Paderborn. Joseph Mayer gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft an, trat dort aber nicht näher hervor. 1929 verfasste er eine Rezension zuWebers Buch “Die Katholische Anstaltsfürsorge im Bistum Münster” (1928). Darin schrieb er u.a.: ” Professor Heinr. Weber hat ein Standardwerk geschaffen: Eine vorbildliche Caritasschau für die große Diözese Münster, ein Buch, das durch Text und Illustration für Statistik, Erziehung und Werbung zur Caritasidee, aber auch für die Geschichte wie für die Praxis der Caritas gleich wertvoll ist. Das Buch ist so angelegt, daß man die katholische Fürsorge in allen Situationen miterleben kann.” (In: Caritas, 34. Jg, S. 376).
Mayer verfasste 1933 sehr umstrittene Thesen zur Sterilisation und Eugenik. (Näheres dazu Ingrid Richter: Der katholische Moraltheologe, Eugeniker und Caritasfunktionär Joseph Mayer und die rassenhygienische Wende des Jahres 1933. In: Michael Manderscheid/ Hans-Josef Wollasch (Hrsg.), Die ersten hundert Jahre. Forschungsstand zur Caritas-Geschichte. Freiburg i.Br.: Lambertus 1998, S. 79-86).
Franz Meffert (* 10.04.1868 in Heilbronn, † 25.04.1944 in Mönchengladbach) – Prälat. Franz Meffert gehörte mehrere Jahre dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an. Heinrich Weber hat zusammen mit Heinrich Auer und Franz Keller Mefferts caritasgeschichtliche Werke “Caritas und Volksepidemien” und “Caritas und Krankenwesen bis zum Ausgang des Mittelalters” als Bd. 1 und 2 der “Schriften zur Caritaswissenschaft” 1925 und 1927 herausgegeben.
Karl Meister (* 09.03.1871 in Einsiedeln / Schweiz, † 13.03.1951 in Freiburg / Br.) – Oberbürgermeister in Bruchsal, seit 1934 Justitiar des DCV. Karl Meister pflegte eine intensive Korrespondenz mit Heinrich Weberseit 1936 bis zum 03.11.1944 und auch wieder 1945 wegen des von Weber hrsg. Loseblatt-Lexikons “Die kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft”, für das Meister zahlreiche Artikel schrieb, u.a. zu folgenden Themen: Caritasanstalten, Versicherungspflicht, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Angestelltenversicherung, Invalidenversicherung, Unfallversicherung. Er plädierte im Januar 1946 dafür, das Loseblatt-Lexikon fortzusetzen, daran konnte Weber bei den Schwierigkeiten des Neuanfangs in Münster und des Verlustes all seines Besitzes in Breslau aber überhaupt nicht denken (Arch. DCV, Sign. R 959).
Otto Most (* 13.09.1881 in Markranstädt, † 18.12.1971 in Duisburg) – 1916-1919 Oberbürgermeister von Sterkrade, seit 1920 Syndikus der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer, MdR, seit 1929 Honorarprofessor der Universität Münster. Zusammen mit Heinrich Weber und dem Wirtschaftshistoriker Bruno Kuske veröffentlichte Otto Most 1931 die zweibändige “Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen”, die eine zusammenfassende Darstellung des damaligen Standes und der Entwicklung des rheinisch-westfälischen Wirtschaftslebens brachte. Es war ein wichtiges Nachschlagewerk über Wirtschaft, Verwaltung und Politik des Rheinlandes und Westfalens.
Franz Müller (* 11.04.1900 in Würzburg; 14.10.1989) - Domkapitular, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Köln, ab 1949 dritter Präsident des DCV, ab 1952 Direktor des Katholisch-Sozialen Instituts in Bad Honnef.
Am 11. und 12. August 1945 fanden in Köln-Hohenlind Gespräche zwischen dem Caritaspräsidenten PrälatBenedict KreutzHeinrich Weber, Generalsekretär Kuno Joerger und Prälat Dr. Franz Müller über die Weiterführung der Arbeit des DCV und des Instituts für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft statt. AufWebers Anregung hin wurde 1946 die Hauptvertretung des DCV für die britische Zone ins Leben gerufen und zu ihrem vorläufigen Sitz Recklinghausen, d.h. der Nachkriegswohnsitz von Heinrich Weber bestimmt. Geleitet wurde die Hauptvertretung gemeinsam von Heinrich Weber und Prälat Franz Müller. An der Trauerfeier Anfang September 1946 für Heinrich Weber nahm Prälat Franz Müller teil und brachte in seiner Ansprache den Dank des Deutschen Caritasverbandes zum Ausdruck.
Johannes N. Nar (* 12.07.1890 in Jachenau, † 01.12.1964 in Weilheim) – Caritasdirektor der Diözese Augsburg. Johannes Nar war Mitglied der Finanzkommission des DCV, der auch Heinrich Weber angehörte und die er seit 1929 leitete. Auch trafen sie sich regelmäßig auf den Zentralratssitzungen des DCV.
Josef Negwer (* 1882, † 1964) – Offizial und Generalvikar des Erzbistums Breslau. Josef  Negwer hat in dem von Heinrich Weber gegründeten und geleiteten Breslauer Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft mehrere Jahre als Dozent mitgewirkt. (Maschinengeschriebene Lebenserinnerungen von Josef Negwer vom 19.03.1961 im Bistumsarch. Osnabrück).
Oswald von Nell-Breuning (*08.03.1890 in Trier, † 21.08.1991 in Frankfurt a.M.) – Professor für Moraltheologie, Kirchenrecht und Gesellschaftswissenschaften an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt a.M.). – Heinrich Weber hat zu Nell-Breunings theologischer Dissertation “Grundzüge der Börsenmoral” am 28. Juni 1927 das Zweitgutachten geschrieben. Er führte im Einzelnen aus: “Die volkswirtschaftlichen Ausführungen sind im allgemeinen zutreffend. (…)  Die sozialökonomischen Kenntnisse des Verfassers sind recht gediegen und gleichzeitig ausserordentlich modern. Er zeigt sich mit den neuesten Ereignissen z.B. mit dem Eingreifen der Reichsbankleitung in das Börsengeschäft und dessen Folgen gründlich vertraut. Die konsequente Durchdenkung der betrachteten Wirtschaftserscheinungen ist äußerst anerkennenswert. Die Ausdrucksweise verrät große Belesenheit, die sich vor allem treffende Fachausdrücke zu eigen gemacht hat. Allerdings in der Erklärung solcher fachlichen Termini hat sich der Verfasser mit Rücksicht auf die zu erwartende nicht volkswirtschaftlich geschulte Leserschaft der Arbeit wohl etwas reichlich beschränkt. (…) Als Ganzes gesehen ist die Dissertation auch vom sozialökonomischen Standpunkt aus eine sehr wertvolle Leistung.” (Univ.arch. Münster, Bestand 22, Kath.-Theol. Fak., Sachakten V Bd. 10).
Nell-Breuning hat an der Diskussion der Arbeitsgruppe 5 “Wirtschaftliche und soziale Fragen der Erziehung” auf dem Vertretertag  der 69. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands in Münster am 02.09.1930 teilgenommen. Diese Arbeitsgruppe wurde von Heinrich Weber geleitet (Vgl. Lokalkomitee (Hrsg.): 69. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands zu Münster o.W. vom 4.-8. Sept. 1930. Münster i.W., S. 19-21 und S. 243-253). 1931 verfasste  Nell-Breuning in “Stimmen der Zeit” eine Rezension zu der von Heinrich Weber und Peter Tischleder verfassten “Wirtschaftsethik”, die als Bd. 1 des “Handbuches der Sozialethik” erschien. Die Wirtschaftsethik war wegen der Probleme der Weltwirtschaftskrise vor der Gesellschaftsethik erschienen. Obwohl Nell-Breuning die praktischen Gründe sah, kritisierte er dennoch die Reihenfolge der geplanten Veröffentlichung, weil das Normensystem des Gesellschaftlichen die Grundlage und den Rahmen für die Sondernormen des Wirtschaftlichen bieten. Dennoch resümierte Nell-Breuning: “Wir haben allen Grund, den Verfassern zu danken und ihrer Gabe uns zu freuen. Eine Wirtschaftsethik vom katholischen Standpunkt war längst fällig und überfällig.” (Stimmen der Zeit, Jg. 120, 1931, S. 477-479).
Nell-Breuning und Weber haben sich gegenseitig zu Vorträgen eingeladen. So hat z.B. Weber als Leiter des Sozialpolitischen Seminars Nell-Breuning zum Thema “Die berufsständische Gesellschaftsordnung und die Krise der Gegenwart (unter besonderer Berücksichtigung der Grundsätze der päpstlichen Enzyklika “Quadragesimo anno”) zum 04.02.1932 ins Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften eingeladen. (Staatsarch. Münster, Sign. Nr. 5585). Das Ausmaß ihrer Zusammenarbeit bedarf er noch der näheren Erforschung.
Agnes Neuhaus (* 24.03.1854 in Dortmund, † 20.11.1944 in Soest /Westf.) – Gründerin des Fürsorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder, heute: Sozialdienst katholischer Frauen (SKF), 1920 – 1930 MdR. Der Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder war an der Gründung der Westfälischen Wohlfahrtsschule Münster beteiligt. In der Aufgabe der Mitträgerschaft trafen sich Agnes Neuhaus und Elisabeth Zillken mitHeinrich Weber am 29.06.1934 in dessen Wohnung zur Lagebesprechung über die Westfälische Wohlfahrtsschule Münster. Der katholische Fürsorgeverein wurde 1934 in der politisch schwierigen Situation aus der Mitträgerschaft entlassen. (Näheres s. Elli Reichert, a.a.O., 2008, S. 154-159).
Agnes Neuhaus und Heinrich Weber kannten sich zudem vom Zentralvorstand und vom Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV, in denen Agnes Neuhaus Mitglied war.
Otto Neuloh (* 15.11.1902 in Wanne-Eickel, † 07.04.1993 in Baden-Baden) – Professor für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule des Saarlandes in Saarbrücken. Otto Neuloh hat 1928 bei Weber mit dem Thema “Arbeiterbildung im neuen Deutschland” promoviert. In seinem Gutachten bezeichnete Weber diese Forschungsarbeit als “über dem Durchschnitt der sonstigen Dissertationen” (Univ.arch. Münster, Rechts- und Staatswiss. Fak., Prom.-Akte Nr. 898).
Von seinem Schüler Neuloh gingen 1945 die ersten Initiativen zur Gründung der Sozialforschungsstelle Dortmund aus, die am 17.04.1946 gegründet wurde. Weber stellte bei der Gründungsversammlung die wissenschaftlichen, beratenden und Fortbildungsaufgaben der Sozialforschungsstelle heraus. Weber wurde zum stellvertretenden Präsidenten und Direktor der Forschungsstelle gewählt und Otto Neuloh zum Geschäftsführer.
Constantin Noppel (* 02.08.1883 in Radolfzell, † 02.07.1945 in Stuttgart) – Leiter des Landescaritasverbandes Bayern, ab 1932 Rektor der Collegium Germanicum in Rom. Noppel hat mehrere Rezensionen zu Werken vonHeinrich Weber in “Stimmen der Zeit” geschrieben. Zu “Lebensrecht der Wohlfahrtspflege” schrieb er 1922 u.a.: “Dr. Weber [ist] wie kaum ein zweiter berufen, unsere immer noch spärlich vertretene Karitaswissenschaft voranzuführen. Im vorliegenden Bande gibt er uns eine klar und tief angelegte, grundlegende Abhandlung. Eine derartig systematische Arbeit über das Lebensrecht der Wohlfahrtspflege hat bisher noch gefehlt.” (Constanin Noppel, in: Stimmen der Zeit, Bd. 102, 1922, S. 227-228). Noppel und Weber trafen sich im Zentralvorstand des DCV, dem Noppel 1922-1932 angehörte.
Bernhard Ordemann – Direktor des Landesarbeitsamtes Westfalen-Lippe. Bernhard Ordemann war an dem Lehrgang für Arbeitsvermittlung in dem von Weber geleiteten Seminar für Arbeitsvermittlung und Berufsberatung mit Veranstaltungen über die Erwerbslosenfürsorge im Deutschen Reich und über praktische Aufgaben der Arbeitsnachweisämter in den 1920er Jahren beteiligt. Auch in der Westfälischen Verwaltungsakademie hielt Ordemann Vorträge, z.B. im Juni 1930 zum Thema “Das Problem der Gefahrengemeinschaft in der Sozialversicherung unter besonderer Berücksichtigung der Arbeitslosen-versicherung”. Heinrich Weber und Bernhard Ordemann gaben gemeinsam ab 1926 die Reihen “Der Arbeitsmarkt. Schriftenreihe des Seminars für Arbeitsvermittlung und Berufsberatung an der Universität Münster i.W.” (4 Bände) und “Fragen des Arbeitsmarktes. Dissertationsreihe des Seminars für Arbeitsvermittlung und Berufsberatung an der Universität Münster” (9 Hefte) heraus.
Hermann Heinrich Adolf Ostrop (* 10. August 1888 in Buldern, jetzt Dülmen, † 9. August 1963 in Münster) – 1945 zunächst Oberbürgermeister, dann Oberstadtdirektor von Dortmund. Hermann Ostrop wurde auf der Gründungsversammlung der Sozialforschungsstelle Dortmund, die Heinrich Weber leitete, zum Präsidenten der Forschungsstelle gewählt.
Else Peerenboom (13.10.1893 in Brauna bei Camenz, † 31.08.1958 in Köln) – Referentin für Statistik beim DCV, ferner Dozentin für Wohlfahrtspflege an der Freiburger Sozialen Frauenschule des DCV. Else Peerenboom gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an.
Ferdinand Piontek (* 05.11.1878 in Leobschütz, † 02.1963 in Görlitz) – 1936 Verwaltungsdirektor des Generalvikariats des Erzbistums Breslau, 1945 Kapitularvikar in Breslau, 1959 Bischof. Ferdinand Piontek war nebenamtlicher Dozent an dem von Heinrich Weber geleiteten Bischöflichen Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft. Der Vorsitzende des Instituts Franz Seppelt berichtete, dass er die Akten des Instituts Prälat Dr. Piontek als Mitglied des deutschen Episkopats übergeben habe. Diese Akten sind aber nicht auffindbar. Piontek hat am 09.07.1946 Breslau mit wenig Handgepäck verlassen müssen. (Vgl. Josef G. Stanzel, a.a.O. 1992, S. 193/194.)
Johann Plenge (* 07.07.1874 in Bremen, † 11.09.1963 in Münster i.W.) – Professor für wirtschaftliche Staatswissenschaft in der Rechts- und Staatswiss. Fak. der Universität Münster. Heinrich Weber promovierte 1919 bei dem Wirtschaftswissenschaftler Josef Schmöle (Referat) und dem Soziologen und Staatswissenschaftler Johann Plenge (Korreferat) zum Dr. rer.pol. mit einer Dissertation über “Das Lebensrecht der Wohlfahrtspflege”. Nach der erfolgreichen Promotion bot Plenge Weber an, ab dem SS 1920 im Rahmen des Staatswissenschaftlichen Instituts Vortragsreihen über Wohlfahrtspflege zu übernehmen. Auch wies er darauf hin, dass sämtliche Mitdirektoren einer späteren Habilitation wohlwollend gegenüberständen. 1921 habilitierte sich Weber in der Rechts- und Staatswiss. Fak. für soziales Fürsorgewesen mit dem Thema “Akademiker und Wohlfahrtspflege im deutschen Volksstaat”. Plenge befürwortete diese Habilitation. Bei der Berufung Webers zum Professor setzte sich Plenge sehr dafür ein, dass diese Professur in der rechts- und Staatswiss. Fak. angesiedelt wurde. Webers Übertritt in die Kath. Theol. Fak. hätte nach dem Urteil Plenges “seiner Lehrtätigkeit den besonderen fachmännischen Charakter für soziales Fürsorgewesen und Wohlfahrtspflege genommen und andererseits den Radius seiner Lehrtätigkeit verkürzt, weil er damit im wesentlichen für die Studierenden der katholischen Theologie und nicht für den Gesamtkreis der Studierenden aller Fakultäten unabhängig von konfessionellen Unterschieden gesprochen hätte. es kommt aber schließlich darauf an, gerade einer Lehrtätigkeit für soziales Fürsorgewesen einen Widerhall im ganzen Volke zu geben.” (Plenge an Staatsminister a.D. Stegerwald am 06.10.1922. Nachlass Plenge im Rara-Arch. der Univ.bibliothek Bielefeld) Plenges Bemühungen hatten Erfolg. Weber wurde schließlich zum Professor für soziales Fürsorgewesen und Gesellschaftslehre an der Rechts- und Staatswissenschaftl. Fak. ernannt. Plenge setzte sich auch dafür ein, dass Weber Mitdirektor des Staatswissenschaftlichen Instituts wurde.
Jedoch als Webers Professur auf Wunsch der Rechts- und Staatswiss. Fak. auf die wirtschaftlichen Staatswissenschaften ausgeweitet werden sollte, hat Plenge, der Weber Jahre hindurch sehr gefördert hat und wohl gehofft hatte, durch Weber Unterstützung in dem seit Jahren andauernden Fakultätskonflikt zu finden, sich vehement gegen die Ausweitung der Funktionsbestimmung der Professur Webers gewandt. Der Fakultät warf er in dieser Sache “blinde Torheit” vor. Bei Plenges Abwesenheit bei einer Fakultätssitzung im Februar 1923, bedingt durch seine Ruhrkampfpropaganda gegen die Besetzung des Ruhrgebiets durch die Franzosen, erkannte die Fakultät Weber das volle, gleichberechtigte Prüfungsrecht in den Wirtschaftswissenschaften zu.Plenge wollte diesen Fakultätsbeschluss nicht anerkennen und polemisierte von Anfang an in beleidigender und ehrverletzender Weise gegen das Prüfungsrecht von Professor Weber in der Wirtschaftswissenschaft. Diese diskriminierende Polemik richtete er auch gegen den Mitdirektor Werner Friedrich Bruck und andere Fakultätskollegen. Der Konflikt nahm solche Formen an, dass sich der Preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Otto Boelitz genötigt sah, einzugreifen und das Staatswissenschaftliche Institut aufzugliedern, in ein Institut für Organisationslehre und allgemeine vergleichende Soziologie, dem Plengevorstand, und dem Staatswissenschaftlichen Seminar, das von Weber und Bruck geleitet wurde und das am 19.02.1924 in “Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaft” umbenannt wurde. Dennoch hielten die Ehrverletzungen Plenges an, so dass der Minister das “hemmungslose Vorgehen” Plenges entschieden zurückwies und Plenge für zwei Semester beurlaubte und 1925 gegen Plenge eine “Verwarnung”  als Disziplinarsprache aussprach. Wegen weiterer unkollegialer Provokationen verfügte der Minister den Umzug des Instituts von Plenge aus den Räumen der Universität. (Geheimes Staatsarch. Berlin, I, HA Rep. 76, Sekt. 13, Tit. IV, Nr. 2, Bd. 3; Univ.arch. Münster, Kurator, Pers.Akte Nr. 6956, Bd. 1; vgl. Manfred Hermanns, a.a.O. 2006, S. 132-133, 137-143).
Johannes Poggenburg (* 12.05.1862 in Ostbevern, † 05.01.1933 in Münster / W.) – Bischof von Münster. Bischof Johannes Poggenburg hat Heinrich Weber am 17.09.1916 zum Diözesansekretär des neu gegründeten Diözesan-Caritasverbandes Münster ernannt und am 19.08.1920 zu dessen Direktor. 1923, als Weber bereits Professor an der Universität Münster war, hat er ihn zum 1. Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes erwählt. Im Beisein von Bischof Dr. Poggenburg, des Oberpräsidenten Dr. Würmeling und des Münsteraner Oberbürgermeisters Georg Sperlich erstattete Weber u.a. im Jahr 1920 den Bericht über die Tätigkeit des Diözesan-Caritasverbandes Münster, in dem er die Zusammenarbeit mit den Organisationen der staatlichen und kommunalen Wohlfahrtspflege hervorhob.
1933 hat Heinrich Weber einen Nachruf zum Tod von Bischof Dr. Johannes Poggenburg verfasst (Caritas, Jg. 38, 1933, S. 21-22).
Heinrich Roleff (* 24.04.1878 in Unna, † 05.11.1966 in Münster / W.) – Weihbischof. Heinrich Roleff folgteHeinrich Weber 1937 als 1. Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Münster und blieb dies bis April 1961.Heinrich Roleff hob nach dem Tod Heinrich Webers in einem Brief an Präsident Kreutz vom 12.10.1946 “die herzliche Anteilnahme an dem Heimgang unseres lieben gemeinsamen Freundes (…) und die Worte der warmen Anerkennung, die Sie Ihm gewidmet haben” hervor und drückte “den schmerzlichen Verlust [aus], den auch Sie, Hochwürdigster Herr Präsident, erlitten haben, weil er ihr vertrauter Ratgeber und Mitarbeiter war” (Arch. DCV, Sign. 125,63.030, Fasz. 1).
Ernst Heinrich Rosenfeld (* 14.08.1869 in Gumbinen/ Ostpreußen, † 13.05.1952 in Münster / W.) – Professor für Strafrecht an der Universität Münster. Seit Juni 1920 bestand ein “Ausschuss für Jugend- und Wohlfahrspflege” am Staatswissenschaftlichen Institut, dem die Professoren Plenge, Rosenfeld und Schmölesowie Dr. Weber als Geschäftsführer angehörten. 1923 war Rosenfeld Vorsitzender dieses Ausschusses.Rosenfeld befasste sich außer mit Strafrecht und Strafprozessrecht auch mit Jugendfürsorge und Jugendpflege. Auf dem Gebiet der Jugend- und Wohlfahrtspflege kooperierten Rosenfeld und Weber mehrere Jahre miteinander. Rosenfeld verfasste den Artikel “Jugendfürsorge und Jugendpflege” in dem 1923 von Paul Herre hrsg. “Politischen Handwörterbuch”, in dem er auf Bücher von Heinrich Weber verwies (Vgl. Paul Herre: Politisches Handwörterbuch. Leipzig: Köhler, S.893/8949 ).
Franz Seraph Schaub (* 14.06.1870 in Deidesheim, † 24.12.1927 in Regensburg) – Professor für Kirchengeschichte und bayerisches Verfassungs- und Verwaltungsrecht in Regensburg. Franz Schaub war bis 1924 Mitglied in dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV. Der Geschäftsführer des Fachausschusses Auer hat 1928 einen Nekrolog zu Schaub veröffentlicht (in: Caritas, 33. Jg., 1928, S. 63-65).
Otto Schilling (* 12.10.1874 in Stuttgart, † 01.09.1956 in Pullach b. München) – Professor für Moral- und Pastoraltheologie an der Universität Tübingen. Heinrich Weber promovierte am 28. April 1922 mit dem Thema “Die religiös-ethischen Grundlagen der Fürsorgearbeit in Judentum und Christentum” bei Otto Schilling zum Dr. theol. Schilling schrieb in seinem Gutachten: “Dem Verfasser ist es gelungen, ein ausserordentlich umfassendes und zum Teil schwieriges Material unter Benützung einer fast unübersehbaren Literatur in selbständiger Weise wissenschaftlich zu verarbeiten; besondere Anerkennung verdient die Sorgfalt in Anwendung der historischen und vergleichenden Methode (…) Aus dem reichen Inhalt seien namentlich hervorgehoben die Ausführungen über das Wesen der christlichen Fürsorgearbeit  und über die Motivierung speziell der katholischen Fürsorgetätigkeit.” (Univ. arch. Tübingen, Sign. 184/547). Aus heutiger Sicht werden in dem Gutachten nähere Beurteilungen über die religiös – ethischen Grundlagen der Fürsorgearbeit im Judentum und über die evangelische Fürsorgearbeit, denen Weber jeweils gründliche und anerkennende Aufmerksamkeit in seiner Dissertation gewidmet hat, vermisst. Die wegweisende ökumenische Sicht Webers wäre in dem Zeitalter der interkonfessionellen Befangenheit und des Antisemitismus hilfreich für vorwärtsweisende öffentliche Perspektiven gewesen. Leider wurde aber die theologische Dissertation vonHeinrich Weber bisher nicht veröffentlicht. Die Gründe dafür konnten bisher nicht ermittelt werden. War Weberfür die in Tübingen gelehrte Theologie damals zu weit voraus?
Josef Schlüter (* 18.06.1901 in Münster, Todesdatum bisher unbekannt) – Regierungsrat seit 1952 beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW. 1925 promovierte Josef Schlüter beiHeinrich Weber mit dem Thema “Die katholisch-soziale Bewegung in Deutschland seit der Jahrhundertwende” zum Dr. rer.pol. Seitdem war Schlüter unter der Leitung von Heinrich Weber Assistent am Seminar für Fürsorgewesen des Instituts für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Univ. Münster, an dessen Aufbau Schlüter mitwirkte. Diese Arbeit erschien 1928 als Bd. 3 in der von Heinrich Weber, Heinrich Auer und Franz Keller hrsg. Reihe “Schriften zur Caritaswissenschaft”. 1927 veröffentlichte Schlüter bereits einen Aufsatz über das Seminar für Fürsorgewesen an der Universität Münster i.W. in der Zeitschrift Caritas (Jg. 32, 1927, S. 147 ff.), ferner erschien von ihm 1933 die Schrift “Die freie Wohlfahrtspflege in Deutschland”.  Schlüter hielt vom WS 1027/28 bis zum WS 1934/35 regelmäßig Vorlesungen und Übungen zum Fürsorgewesen ab und organisierte für die Studierenden Besichtigungen bei Wohlfahrts- und Fürsorgeeinrichtungen. Nach WebersAusscheiden als Institutsdirektor hat Schlüter von November 1933 bis 1935 die Geschäfte des Seminars für Fürsorgewesen noch völlig selbstständig weitergeführt. (Univ.arch. Münster, Kurator Fach 14, Nr. 2, Bd. 1).
Benedikt Schmittmann (* 04.08.1872 in Düsseldorf, † 13.09.1939 im Gestapogefängnis Sachsenhausen) – Professor für Sozialpolitik. Benedikt Schmittmann gehörte seit Beginn dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV an.
Josef Schmöle (* 08.04.1865 in Frankfurt a.M., † 27.11.1922) – Professor der Nationalökonomie und Sozialpolitik an der Universität Münster, Direktor des dortigen Staatswissenschaftlichen Instituts. Heinrich Weber promovierte 1919 bei dem Wirtschaftswissenschaftler Josef Schmöle (Referat) und dem Soziologen und Staatswissenschaftler Johann Plenge (Korreferat) zum Dr. rer.pol. mit dem Thema “Das Lebensrecht der Wohlfahrtspflege”.
Georg Schreiber (05.01.1882 in Rüdershausen, Kr. Duderstadt, † 24.02.1963 in Münster / W.) – MdR, Professor für Kirchengeschichte, historische Caritaswissenschaft und religiöse Volkskunde an der Universität Münster. Georg Schreiber arbeitete mit in dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV. 1929 schlug Schreiber in dem Ausschuss vor, für die Förderung sozialethischer Studien die Görres-Gesellschaft zu gewinnen.
Als Reichstagsabgeordneter hatte Schreiber großen Anteil an dem Entstehen der Westfälischen Akademie, an der Heinrich Weber neben Werner Friedrich Bruck die Studienleitung übernahm.
Zusammenarbeit erfolgte auch über das Deutsche Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster, an demSchreiber Vorsitzender war und in dessen “Lexikon der Pädagogik der Gegenwart” Heinrich Weber mehrere Artikel veröffentlichte.
Schreiber hat sich als Rektor der Universität Münster sehr für die Restituierung Webers an der Universität eingesetztDavon zeugt u.a. sein Schreiben an die britische Militärregierung vom 05.091945: “Professor Weber was an opponent of National Socialisme and strictly refused to join the N.S.D.A.P. Therefore he lost his educational career in public economy. Later on in 1935 he got a compusory transfer to Breslau and for all the coming time he had to suffer a lot by shikanery on behalf of the S.S.-Organizations.” Eine Wiedergutmachung könne nur durch Rückführung von Professor Weber in sein ursprüngliches Amt geschehen. (Univ.arch. Münster, Bestand 5, Nr. 223, Bd. II).
Karl Joseph Kardinal Schulte (* 14.09.1871 in Haus Valbert bei Oedingen, heute Lennestadt, † 10.03.1941 in Köln) – 1910 – 1920 Bischof von Paderborn, 1920 – 1941 Erzbischof von Köln). Kardinal Schulte berief am 17.04.1935 im Einverständnis mit allen Bischöfen der Kölner Kirchenprovinz Professor Heinrich Weber als ehrenamtlichen Leiter der Bischöflichen Finanzkammer. In dem Ernennungsschreiben wurde der Finanzkammer das Recht und die Pflicht übertragen, “die Finanzwirtschaft aller überdiözesanen kirchlichen Institute und klösterlichen Gemeinschaften bischöflichen Rechtes im Bereiche der Kölner Kirchenprovinz laufend zu überwachen”. Die Initiative für diese Finanzkammer war 1934 von den Bistümern Münster und Köln sowie vonHeinrich Weber ausgegangen. Als Webers Versetzung nach Breslau anstand, schrieb Kardinal Schulte in einem sehr persönlich gehaltenen, handschriftlichen Brief vom 27.09.1935 an Weber: “Wir haben, als Sie nach der Fuldaer Konferenz bei mir waren, bereits das pro und contra Ihrer Übersiedlung nach Breslau abgewogen. Ich neige heute wie damals dazu, Ihnen die Übersiedelung nach Breslau, wenn auch schwersten Herzens anzuempfehlen, falls wenigstens für das kommende Quartal die Fortsetzung der Arbeiten der Finanzkammer gesichert werden kann. In den nächsten 3 Monaten werden Sie selber und wir Bischöfe überlegen können, ob Sie gut tun Ihre akademische Lebensstellung und wissenschaftliche Position aufzugeben und dafür eine zumal heute unsichere Stellung als Beauftragter der Bischöfe einer Kirchenprovinz einzutauschen. Ich fürchte, daß [Sie] ein mindestens sehr ungünstiges Pensionsverhältnis haben werden, wenn Sie jetzt Breslau ablehnen.” (Hist.. Arch. des Erzbistums Köln, Sign. Gen. 1 D 7) Weber willigte in die Zwangsversetzung nach Breslau ein, war aber trotzdem bereit, die ehrenamtliche Oberleitung der Finanzkammer auch von Breslau aus wahrzunehmen, wofür ihm die Konferenz der Bischöfe der Kölner und Paderborner Kirchenprovinz den Dank aussprach. Die laufenden Amtsgeschäfte für die Bischöfliche Finanzkammer übernahm Webers Freund Joseph Tenspolde.
Albert Schütte (* 23.11.1860 in Ibbenbüren, † 10.06.1948 in Hiltrup) – Pfarrer, 1916 2. Vorsitzender und 1921 1. Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Münster. Unter Schüttes Vorsitz war Heinrich Weber zunächst Diozesan-Caritassekretär, dann Caritasdirektor. am 04.08.1923 wurde er sein Nachfolger. Aus der Erinnerung über die Zusammenarbeit schrieb Weber in einer dankbaren Würdigung: “Ehrliche Überzeugung und aufrichtige Dankbarkeit zwingen uns zu dem Bekenntnis, daß der Diözesan-Caritasverband ohne die weitherzige Förderung und die intensive Arbeit des Pfarrers Schütte nicht eine solch erfreuliche Entwicklung gehabt haben würde.” (Heinrich Weber: Pfarrer Schütte, Münster, und seine Verdienst um den Caritasverband. In: Caritas, 34. Jg, 1929, S.63).
Wilhelm Schwer (* 29.04.1876 in Monschau, † 25.11.1949 in Bonn) – Professor für Christliche Gesellschaftslehre und soziale Pastoral an der Universität Bonn. Wilhelm Schwer gehörte dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV seit 1924 an.
Wilhelm Schwickerath (* 04.01.1898 in Kyllburg, † 27.09.1953 in Bonn) – 1931 Domvikar, 1936 Leiter der Bistumskasse und des Pfarrbesoldungsamtes in Trier, 1949 Ordinariatsrat.  Wilhelm Schwickerath nahm an dem Lehrgang des Instituts für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft 1939/40 teil und promovierte 1942 mit dem Dissertationsthema “Die Finanzwirtschaft der deutschen Bistümer. Ihre Gestaltung unter dem Einfluß pastoraler Aufgabe” in der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Breslau zum Dr. theol. (Josef G. Stanzel, a.a.O., S. 193)
Konrad Seling (* 1878 in Osnabrück, † 1949) – Domvikar, 1927 Generalvikar der Diözese Osnabrück. Konrad Seling und Heinrich Weber trafen sich im Zentralrat des Deutschen Caritasverbandes. Ferner gehörte Selingzeitweilig dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss des DCV an.
Franz Xaver Seppelt (* 13.01.1883 in Breslau, † 25.07.1956 in München) – Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Breslau, Domkapitular. Seppelt wurde Vorsitzender des Kuratoriums des 1936 neu gegründeten und von Weber geleiteten “Instituts für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft” in Breslau. Er verfasste die jährlichen Tätigkeitsberichte des Instituts.
Georg Simon – Provinzial der Franziskaner in Breslau. Georg Simon war als Nachfolger von P. ProvinzialGeorg Fromm und Vertreter der Superioren-Vereinigung Mitglied des Kuratoriums des 1936 gegründeten und von Heinrich Weber geleiteten “Instituts für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft” in Breslau.
Idamarie Solltmann (* 08.09.1889 in Berlin, † 19.02.1980 auf Burg Dinklage) – Leiterin der Wohlfahrtsschule Münster. Idamarie Solltmann konvertierte 1922 zum katholischen Glauben. Sie war eine sehr engagierte Psychologin und Dozentin für Fürsorge und Wohlfahrtspflege zunächst an der Wohlfahrtsschule Berlin. Sie wurde Weber spätestens 1927 bekannt, als sie Dozentin der Wohlfahrtsschule Münster wurde. 1934 wurde die Wohlfahrtsschule in “Westfälische Frauenschule für Volkspflege” umbenannt. Idamarie Solltmann wurde 1941 Leiterin dieser Frauenschule und blieb dies auch nach 1945 bis 1955, als die Schule wieder ihren ursprünglichen Namen Westfälische Wohlfahrtsschule erhielt. Solltmann wirkte auch mit als Referentin der “Akademie für soziale Frauenarbeit”, u.a. im Sommer 1929 zum Thema ” Moderne Strömungen der Psychologie und ihre Bedeutung für die Wohlfahrtspflege” und im November 1931 zum Thema “Sinnfragen und Lebensmöglichkeiten der Familie in der Gegenwart” im Rahmen eines Lehrgangs für Medizinerinnen.
Wilhelm Stählin (* 24.09.1883 in Gunzenhausen, † 16.12.1975 in Prien am Chiemsee) – Prof. für Praktische Theologie in der Evang.-Theol. Fakultät der Univ. Münster, 1945 – 1952 Bischof der Evang.-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Wilhelm Stählin wirkte als Dozent mit in der von Heinrich Weber geleiteten Akademie für soziale Frauenarbeit. Er leitete im Sommerprogramm 1929 die Gruppe der Gefährdetenfürsorgerinnen mit der Thematik “Das Problem der Gefährdung” (Arch. DCV, Sign. 319.4 F07/04 Fasz. 1).
Adam Stegerwald (* 14.12.1874 in Greußenheim b. Würzburg; † 03.12.1945 in Würzburg) – Mitbegründer und Vorsitzender des christlichen Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), MdR, 1919-1921 preußischer Minister für Volkswohlfahrt, April – November 1921 Ministerpräsident in Preußen, März 1930 – Mai 1932 Reichsarbeitsminister. Adam Stegerwald und Heinrich Weber begegneten sich im Zentralvorstand des DCV, dem Stegerwald 1921-1933 angehörte.
Johannes Straubinger (* 26.12.1883 in Essenshausen, † 23.03.1956 in Stuttgart) – Caritasdirektor der Diözese Rottenburg. Johannes Straubinger leitete bis 1929 die Finanzkommission des DCV, der auch Heinrich Weber angehörte. 1929 übernahm Weber von Straubinger den Vorsitz. Ferner war Straubinger wie WeberMitglied des Zentralrats, des Zentralvorstands und des Wirtschaftsbeirats des DCV.
Robert Tauche (* 1876, † 1957) – Jurist, 1929 Generaldirektor der Oberschlesischen Feuersozietät, 1934 zwangspensioniert. Robert Tauche war ehrenamtlicher Dozent an dem von Heinrich Weber geleiteten Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft (Josef G. Stanzel, a.a.O., S. 156).
Joseph Tenspolde (* 12.07.1886 in Ahaus-Wüllen, † 1959 in Münster i.W.) – Caritasdirektor des Diözesan-Caritasverbandes Münster. Joseph Tenspolde war Konsemester von Heinrich Weber und seit dem gemeinsamen Studium mit ihm befreundet. Er folgte Weber als Caritasdirektor des Diözesan-Caritasverbandes Münster. 1924 promovierte er mit dem Thema “Die katholischen Standesvereine und ihre Bedeutung für die Volkspflege” bei Heinrich Weber. Dieser konnte 1930 vom Ausbau und der Konsolidierung der caritativen Einrichtungen im Bistum Münster berichten.
Tenspolde informierte den Caritaspräsidenten Kreutz im August 1946 ausführlich über den Krankheitszustand von Heinrich Weber (Archiv DCV, Sign. 113.1.025, Fasz. 1919-1962).
Alfred Teobaldi (* 1897, † 1977) – Generalvikar des Bistums Chur für den Kanton Zürich. Alfred Teobaldipromovierte 1923 bei Weber mit dem Thema “Die Vorläufer der katholisch-sozialen Schulen in Frankreich (1789-1850)” zum Dr. rer.pol. Weber schrieb in seinem Gutachten u.a.: ” Ich bewerte die Arbeit als eine auf fleißigem Quellenstudium beruhende, selbständige wissenschaftliche Leistung, …, als reichlich cum laude und Erteilung der Druckerlaubnis” (Univ. arch. Münster, Rechts- und Staatswiss. Fak. Prom. Akt. Nr. 443).
Christine Teusch (* 11.10.1888 in Köln-Ehrenfeld, † 24.10.1968 in Köln) – MdR 1923-1965 Vorsitzende des Deutschen Nationalverbandes der Katholischen Mädchenschutzvereine, ab Dezember 1947 Kultusministerin in NRW. Christine Teusch gehörte als Vorsitzende des Deutschen Nationalverbandes der katholischen Mädchenschutzvereine dem Zentralvorstand des DCV an. Sie hielt im September 1930 den Festvortrag zum Thema “Vom bleibenden Wert und Wesen zeitbedingter Caritaswerke” auf der Generalversammlung des Dözesan-Caritasverbandes Münster im Rahmen des dortigen Katholikentages. Bei der gleichen Veranstaltung sprach Weber die Begrüßung, verbunden mit einem Referat über “die caritative Gesamtarbeit im Bistum Münster” (Münsterischer Anzeiger vom 10.09.1930, Arch. DCV, Sign. 125,63).
Bernhard Tietz – Geschäftsführer des Studentenwerks. Heinrich Weber und Bernhard Tietz hatten mehrere Jahre im Studentenwerk Münster e.V. zusammengearbeitet. Als Weber 1935 auf Drängen des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds seine langjährige Tätigkeit im “Förderausschuß des Studentenwerks aufgeben musste, schrieb Tietz an Weber folgenden Dankesbrief: ” Aus Freude an der Arbeit haben Sie keine Mühe, Sorge und Arbeit gescheut, um nach gewissenhafter Beurteilung Ihre Entscheidungen zu fällen. Damit haben Sie, (…), in stiller, verborgener Arbeit fördernd in das Leben unserer würdigen und bedürftigen Kameraden eingegriffen. Hunderte von Studenten haben ihr Studium und ihre Berufserfüllung Ihnen zu danken. Deren positive Einstellung zum Leben soll Ihnen stiller und heiliger Dank sein (…). Für Ihre Mühewaltung, Ihre gewissenhafte, opferfreudige Arbeit und Ihr tatkräftiges Wirken danke ich Ihnen nochmals im Namen der geförderten Kameraden und in meinem eigenen Namen recht, recht herzlich.” Tietz wurde daraufhin seines Amtes als Geschäftsführer des Studentenwerks Münster enthoben.
Peter Tischleder (* 22.02.1891 in Dromersheim b. Bingen,† 24.05.1947 in Mainz) – Professor für Moraltheologie zunächst an der Universität Münster, ab 1946 an der Universität Mainz). Heinrich Weber undPeter Tischleder haben vom WS 1927 bis zum SS 1933 regelmäßig gemeinsame Übungen zur Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftsethik an der Kath.-Theol. Fak. der Universität Münster angeboten. 1931 haben sie zusammen die “Wirtschaftsethik” als Bd. 1 des “Handbuches der Sozialethik” bei Baedeker in Essen veröffentlicht. Weber und Tischleder zeichnen gemeinsam für das Werk, aber dennoch lässt sich erkennen, welche Teile von wem konzipiert sind. Tischleder war von der Neuscholastik geprägt und dachte essentialistischer als WeberWeber war die Neuscholastik nicht fremd, aber er behandelte die wirtschaftsethischen Fragen historischer und empirischer. In der Anerkennung und in dem Herausarbeiten der Veränderbarkeit der wirtschaftlichen Verhältnisse dürfte bei aller Übereinstimmung in der wirtschaftsethischen Grundlegung die Handschrift Heinrich Webers zu erkennen sein.
Heinrich Többen (* 17.02.1880 in Meppen, † 11.07.1951 in Münster i.W.) – Professor für Psychiatrie und gerichtliche Medizin an der Univ. Münster. Auf Anregung der Professoren Heinrich Többen und Heinrich Weberwurde im Jahre 1927 das Albertus-Kollege in Suderwich bei Recklinghausen gegründet. Diese heilpädagogische Einrichtung arbeitete erfolgreich bis 1934, musste dann aber zeitbedingt schließen. (Kaumann: Das Albertus-Kolleg in Recklinghausen-Suderwich. In: Caritas, 56 Jg., 1930, S. 957-959.)
Hermann Kardinal Volk (* 27.12.1903 in Groß-Sternheim, † 01.07.1988 in Mainz) – Professor für Dogmatik an der Universität Münster, ab 1962 Bischof von Mainz, 1973 Kardinal. Heinrich Weber wohnte ab Mai 1946 mit seiner Haushälterin Agnes Lumme bei Hermann Volk am Nordplatz in Münster.
Helene Weber (* 17.03.1881 in Wuppertal-Elberfeld, † 25.07.1962 in Bonn) – Ministerialrätin mit der Leitung des Dezernates “Soziale Ausbildung und Jugendfragen” im Preußischen Ministerium für Wohlfahrt, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Berufsverbände der Wohlfahrtspflegerinnen Deutschlands. MitHelene Weber arbeitete Heinrich Weber auf den verschiedenen politischen und caritativen Ebenen zusammen. Sie trafen sich spätestens bei der Konferenz der Wohlfahrtsschulen in Münster am 07.11.1923, deren VorsitzHelene Weber innehatte und an der Heinrich Weber als Dozent und Kuratoriumsmitglied  der Wohlfahrtsschule Münster teilnahm. Helene Weber war zeitweilig Mitglied in dem von Heinrich Weber geleiteten Fachausschuss Caritaswissenschaft des DCV.
Während seiner Tätigkeit als Dekan sorgte er dafür, dass Helene Weber die Ehrendoktorwürde der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster erhielt. Die von Weber unterzeichnete Ehrenurkunde hatte folgenden Wortlaut: “(…)  Helene Weber, der erfolgreichen Vorkämpferin auf dem Gebiete der Frauenbewegung und der sozialen Arbeit, der unermüdlichen Förderin sozialwissenschaftlicher Forschung und Schulung, der verdienstvollen Referentin für soziale Bildungsfragen und für Jugendpflege (…)  ehrenhalber Titel, Rechte und Würden eines Doktors der wirtschaftlichen Staatswissenschaften” (Univ.archiv Münster, Rechts- und Staatswiss. Fakultät, Ehrenprom. Akte Nr. 885). Helene Weber hielt im Rahmen einer Vortragsreihe der Akademie für soziale Frauenarbeit am 03.12.1930 einen Vortrag zum Thema Das soziale Schaffen der Frau als subjektive und objektive Kulturleistung.” (Akademie für soziale Frauenarbeit, Prospekt mit Winterprogramm 1930/31).
Wilhelm Weber (* 03.06.1869 in Langenhorst, † 03.02.1963 in Bockum-Hövel) – katholischer Geistlicher, Pfarrer. Wilhelm Weber wurde am 23.11.1943 wegen “staatabträglichen Verhaltens” von der Gestapo verhaftet. Er wurde vom Februar 1944 bis April 1945 im sogenannten Pfarrerblock des Konzentrationslagers Dachau inhaftiert. Heinrich Weber war sein Vetter. Er bemühte sich hartnäckig, aber vergeblich, um seine Freilassung.
Lorenz Werthmann (01.10.1858 in Geisenheim im Rheingau, † 10.04.1921 in Freiburg i.Br.) – Gründer und erster Präsident des Deutschen Caritasverbandes (DCV). Heinrich Weber hat 1916 bei Caritas-Lehrgängen in Berlin Lorenz Werthmann kennengelernt. Als Caritasdirektor gehörte Weber seit 1920 dem Zentralrat und Zentralvorstand des Deutschen Caritasverbandes an. Schon bei der Zentralausschusssitzung des DCV im Oktober 1918 in Koblenz hat Weber – wohl in Anwesenheit von Werthmann – zu dem Thema “Gelegenheiten zur Ausbildung katholischer Jungfrauen für sozial-caritative Berufe” referiert (vgl. Wilhelm Liese: Lorenz Werthmann und der Deutsche Caritasverband. Freiburg i.Br.: Caritasverlag 1929, S. 397).
Helene Wessel (* 06.07.1898 in Hörde, jetzt: Dortmund, † 13.10.1969 in Bonn) – deutsche Politikerin, zunächst des Zentrums, dann der Gesamtdeutschen Partei, Mitglied des Parlamentarischen Rats, MdB. Helene Wesselwandte sich in den Jahren 1935 – 1941 wegen finanzieller Förderung ihrer Forschungsarbeit über “Lage und Lebenshaltung katholischer Familien in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des religiösen Einflusses” an den Fachausschuss Caritaswissenschaft. Heinrich Weber unterstützte das Anliegen. Am 09.11.1946 schrieb Wessel erneut an den Fachausschuss, sie wollte ihre Forschungsarbeit beenden, sie hätte einen Großteil der Manuskripte gerettet. (Arch. DCV, Sign. 113 39, Fasz. 01). Wegen politischer Überlastung von Frau Wessel ist die Arbeit wohl nie erschienen.
Josef  Wewel (* 12.09.1907 in Bevergern, † 05.02.1978) – Geschäftsführer, seit 1941 Direktor der Bischöflichen Finanzkammer, Prälat. Heinrich Weber führte mit Josef Wewel zahlreiche Korrespondenz wegen der Aufgaben der Bischöflichen Finanzkammer, und zwar während des Krieges wie auch danach.
Heinrich Wienken (* 14.02.1883 in Stalförden b. Molbergen, † 21.01.1961 in Berlin) – 1921-1937 Leiter der Vertretung des DCV in Berlin, dann des Kommissariats der Deutschen Bischofskonferenz, 1937 Bischof.Heinrich Wienken und Heinrich Weber kannten sich von verschiedenen Sitzungen des Zentralrates und Zentralvorstandes des DCV. Auf der Zentralratssitzung im Oktober 1935 in Berlin, auf der auch Weberanwesend war, berichtete Wienken genauestens über alle Einzelheiten der geplanten Umschulungsmaßnahmen für auswanderungswillige junge katholische Juden (Vgl. Lutz-Eugen Reutter: Katholische Kirche als Fluchthelfer im Dritten Reich. Recklinghausen – Hamburg: Paulus Verl. 1971, S. 79).
Eduard Willeke (* 16.03.1899 in Münster / W., † 25.08.1974 in Wiesloch) – Professor für Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftshochschule Mannheim ab 1953. Eduard Willeke war in den 192oer Jahren unter der Leitung von Heinrich Weber Assistent am Seminar für Arbeitsvermittlung und Berufsberatung des Instituts für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Münster. Willeke habilitierte sich im Februar 1933 in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster.
Richard Woldt (* 24.03.1878 in Berlin, † 05.08.1952 in Dresden) – Ministerialrat im Preußischen Kultusministerium (Referent für Arbeiterbildung), Honorarprofessor an der Universität Münster. Richard Woldtleitete zusammen mit Heinrich Weber das dem Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften angeschlossene Seminar für Gewerkschaftswesen (seit 01.11.1925). Woldt war als Ministerialrat sehr behilflich für den Ausbau der Bibliothek des Instituts. Weber und Woldt gaben gemeinsam “Arbeit und Sozialpolitik. Schriftenreihe des Seminars für Gewerkschaftswesen beim Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Münster i. W.” (insgesamt 3 Bände) 1930 heraus, darunter die Dissertation von Otto Neuloh über “Arbeiterbildung im neuen Deutschland”.
Bernhard Wuermeling {* 1854, † 1937) – Rechtsanwalt, 1919-1922 Oberpräsident der Preußischen Provinz Westfalen. Bernhard Wuermeling war Webers Stellvertreter im Vorsitz des Diözesan-Caritasverbandes Münster von 09.12.1924 – 18.04.1934. Wuermeling gehörte wie Weber dem Zentralvorstand des DCV an.
Alois Wuttke (* 20.03.1899 in Breslau, † 26.08.1985 in Berlin) – Domkapitular, Apostolischer Protonotar. Alois Wuttke war ehrenamtlicher Dozent an dem von Heinrich Weber geleiteten Bischöflichen Institut für kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft.
Elisabeth Zillken (* 08.07.1888 in Wallerfangen / Saar, † 28.11.1980 in Dortmund) – Generalsekretärin und Vorsitzende des Katholischen Fürsorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder (heute: Sozialdienst katholischer Frauen), 1946 -1971 Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes (DCV). Der Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder war an der Gründung der Westfälischen Wohlfahrtsschule Münster und an der Trägerschaft beteiligt. Elisabeth Zillken war stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins und Heinrich Weberder Vorsitzende. Weitere Träger waren der Diözesancaritasverband Münster und der Ortscaritasverband Münster. In der Aufgabe der Mitträgerschaft trafen sich Agnes Neuhaus und Elisabeth Zillken mit Heinrich Weber am 29.06.1934 in dessen Wohnung zur Lagebesprechung über die Westfälische Wohlfahrtsschule Münster. Der Katholische Fürsorgeverein wurde 1934 in der politisch schwierigen Situation aus der Mitträgerschaft entlassen. (Näheres s. Elli Reichert, a.a.O., 2008, S. 154-159).
Die Seite “Netzwerk von Heinrich Weber” wurde zusammengestellt und verfasst von Manfred Hermanns. Sie ist zitationspflichtig.